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Jung und voller Lebensfreude begann sie ihren Einstieg ins Berufsleben als Fremdsprachenkorrespondentin. Den Sprachen treu geblieben, aber nicht dem Schreibtisch, wechselte sie als Flugbegleiterin zur Lufthansa. Egal wohin der Flugplan sie führte, sie freute sich stets auf die Flüge und Städte. Ganz besonders gern flog sie mit den Langstreckenflügen nach Asien, vor allem Singapur und Hongkong gehörten zu ihren liebsten Zielen.

Die Zeit bis zum Rückflug nutzte sie für Ausflüge ins Landesinnere mit der Crew oder erkundete die Parkanlagen und Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust. Ihrem Hobby, der Fotografie, konnte sie so auch im entlegensten Winkel der Welt frönen.

Vögel zu beobachten gehörte auf ihren Streifzügen durch die Natur ebenfalls dazu. Besonders liebte sie Eulen – zwei bedeutsame ließ sie sich sogar tätowieren.

Die Ruhepausen während ihrer Flüge und die langen Stunden im Hotelzimmer nutzte sie, um sich Notizen zu machen und Erlebnisse in ihre Geschichten fließen zu lassen. So sind über die Jahre hinweg Romane entstanden, die ihre Ursprünge in fast allen Kontinenten der Welt haben. »Über den Wolken fand ich dich« und »Komm, flieg mit mir« tragen Claudias ganz persönliche Note – mit ihrem Roman »Ein Stück vom Himmel« gewann sie sogar den 10. Lesbischen LiteraturPreis.

Wieder zu Hause am Bodensee verbrachte sie viel Zeit in der Natur. Gemütliches Schlendern mit Freunden auf der Insel Mainau, Spaziergänge im Schwarzwald oder Spielenachmittage im Kreise ihrer Liebsten gehörten zu ihrem Leben wie das Mitfiebern bei Fußballspielen, wenn ihr geliebter SC Freiburg spielte.

Gern schnappte sie sich auch den Hund ihres Bruders und bestieg ihren Hausberg. In dieser vertrauten Umgebung konnte sie zur Ruhe finden und sich von ihren Reisen erholen.

Und nicht nur, wenn das Wetter nicht mitgespielt hat, tauschte sie die Trekkingschuhe gegen Ofenhandschuhe und widmete sich ihrem anderen Hobby: dem Backen. Dabei zog sie neben ihrem ganz speziellen Eier-Hefe-Kranz die unterschiedlichsten Leckereien aus dem Ofen.

Und plötzlich war alles anders. Die Welt drehte sich weiter, aber sie war nicht mehr da. Der Krebs hatte sie nach kurzem Leidensweg im Alter von 56 Jahren aus dem Leben gerissen.

Manuela Schopfer, Kollegin und Freundin