Gedanken
Ruth Gogoll und andere Autorinnen schreiben über Themen, die sie bewegen.

Liebe Hanna! Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum beendeten Buch. 👏 Das Gefühl ist einfach immer großartig, das kann ich gut nachempfinden. Mein letztes Mal, als ich ENDE unter ein Buch geschrieben habe, ist ja auch noch nicht so lange her.

Da du dich so enthusiastisch bedankt hast und ich auch an dem Brainstorming beteiligt war, möchte ich nur mal sagen, dass das sehr viel Spaß gemacht hat. Diese Brainstormings im Forum waren wirklich wie ein Wirbelwind, der durch das Gehirn schoss. Eine tolle Erfahrung. 😃

Man kennt Brainstormings ja aus dem geschäftlichen Bereich, wenn es darum geht, ein neues Projekt zu starten und die Ideen aller daran Beteiligten zu sammeln, die besten herauszusuchen und gemeinsam zu beschließen, was man umsetzt und wie man es umsetzt. Da habe ich das schon öfter gemacht, aber im privaten Bereich ehrlich gesagt noch nie.

Gerade für das Erfinden von Geschichten ist das aber sehr nützlich, wie mir jetzt klargeworden ist. Es wird immer so viel davon geredet, dass es Bauchschreiber und Kopfschreiber gibt, dass die einen sich einfach hinsetzen und mit der Geschichte anfangen und die anderen sich die Geschichte im Voraus Schritt für Schritt überlegen und in Stichworten kurz aufschreiben, das dann später erst zu einer richtigen Geschichte machen. Brainstormings kann man aber für beides verwenden. Das ist wirklich faszinierend.

Ich war ja mit Küsse lügen nicht schon praktisch fertig, als das mit den Brainstormings im Forum begann, aber ich hätte mir sehr gewünscht, dass ich ein paar Monate zuvor, als ich mit dem Buch anfing, ein Brainstorming wie das im Forum gehabt hätte. Das hätte mir glaube ich viel Arbeit und Zeit erspart, auch einige Umwege. Beim nächsten Buch würde ich gern so ein Brainstorming haben. Hallo, Ruth, siehst Du den Zaunpfahl, mit dem ich winke? 😉

Für mich stellt sich jetzt ohnehin die Frage, was mein nächstes Buch sein soll. Mit den beiden Fortsetzungen und auch noch mit der Adventsgeschichte, die Heiße Küsse in Berkeley noch mit einem weiteren Ende endgültig abschließt, sind die „alten Geschichten“ nun wirklich ein für alle Mal erledigt. Also muss eine neue Geschichte her. Aber welche? Das ist die Frage.

Bisher habe ich immer nur Geschichten geschrieben, die in Amerika spielen. Vielleicht sollte ich mal eine Geschichte schreiben, die in Deutschland spielt? Würde mich mal reizen. Das Setting Deutschland ist doch ziemlich anders als das Setting Amerika. Auch die Figuren würden sich dann von meinen bisherigen Figuren unterscheiden. Das könnte sehr spannend werden beim Schreiben.

Im Forum hatte ich allerdings schon eine Geschichte angefangen, die mich auch reizt und die besser nach Amerika passen würde. Das ist eine schwere Entscheidung. 🙂 Eine weitere Fortsetzung möchte ich im Moment nicht schreiben. Eine neue Geschichte mit neuen Figuren reizt mich mehr.

Mich reizen immer Geschichten, die absolut nichts mit meinem persönlichen Leben zu tun haben, die rein fiktional sind. Die an Orten spielen, an denen ich noch nie war und wo ich vielleicht noch nicht einmal hinkommen werde. Die Geschichte, die ich damals im Forum angefangen hatte, basierte auf der Idee einer Kollegin, die diese Idee nicht weiterverfolgen wollte und mir das überlassen hat. Deshalb ist die Prämisse mir sehr fremd und darum umso spannender.

Das bedeutet jedoch einiges an Recherche – was ich hasse 😉 –, und das hält mich im Moment noch ein bisschen davon ab.