»Danni.« Sie nahm Addisons Hand und spürte der Berührung nach, die in ihr ein Verlangen nach mehr entfachte. Etwas ruckartig zog sie ihre Hand wieder zurück. Nicht hier und nicht jetzt, schalt sie sich.

Auf dem Weg zur Scheune betrachtete Addison noch einmal Dannis Gestalt. Sie bewunderte den coolen Look des Tanktops und der Shorts, die Danni trug. Meine Güte, sie kann sogar Arbeitsstiefel und Arbeitssocken sexy aussehen lassen.

Addison öffnete das Tor zur Scheune und gab den Blick auf Werkbänke, herumliegende Geräte und Wände voller Werkzeug frei.

Danni sah sich um und staunte über die Vielzahl an Werkzeugen. »Der alte Mr. Hobson muss ja alles behalten haben, was er je gekauft hat«, kommentierte sie. »Das ist ja scheiße viel Krempel hier!«

Addison lachte. »So kann man es auch ausdrücken.«

»Tut mir leid, aber ich habe noch nie so viel Zeug in einer Scheune gesehen. Und in der Garage soll noch mehr sein? Oh Mann, Mr. Hobson muss ein Messie gewesen sein.«

Wieder lachte Addison und war überrascht, wie sehr ihr Dannis Sinn für Humor gefiel. »Messie vielleicht nicht, aber sammelwütig auf jeden Fall.«

»Weißt du schon, wo du anfangen willst?«, fragte Danni.

»Ich dachte, wir könnten mit dieser Werkbank hier beginnen«, sagte Addison. »Arbeiten wir uns zusammen durch dieses Durcheinander. Was Schrott ist, werfen wir auf den Anhänger vom Gator. Auf der freien Bank können wir dann die guten Werkzeuge sammeln. Was hältst du davon?«

»Eine Frau mit einem Plan, das gefällt mir«, murmelte Danni lächelnd.

Addison reagierte nicht auf Dannis Bemerkung. »Also, wollen wir?« Sie ging los, um den Anhänger zu holen, während Danni ihren Kaffee auf die Werkbank stellte und sich an die Arbeit machte.

Addison kehrte mit zwei Paar Arbeitshandschuhen zurück und bot Danni ein Paar an. »Damit du deine zar- damit du deine Hände nicht verletzt.« Beinahe wäre Addison ein etwas zu intimes Adjektiv herausgerutscht.

»Danke, meine habe ich glatt im Wagen vergessen.« Danni gefiel es, wie Addison organisiert war.

Sie arbeiteten über drei Stunden lang Seite an Seite, beide mit dem Ziel, so viel wie möglich zu erledigen, Gespräche auf das Wesentliche beschränkt.

Als sie beschlossen, eine Pause einzulegen, ging Danni mit dem Handy nach draußen. »Ich will nur Sylvia fragen, wann ich zurück sein soll«, erklärte sie.

Addison ging ins Haus, holte das Mittagessen aus dem Kühlschrank und wärmte es auf.

In diesem Moment kam Danni ins Haus. »Sylvia braucht mich heute Nachmittag auf dem Weingut, also muss ich bald los.«

»Ich hoffe doch, du kannst noch zum Mittagessen bleiben«, sagte Addison und wies auf den gedeckten Tisch.

»Hmm, sieht sehr einladend aus, das Angebot nehme ich gern an.« Danni ging zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Sie freute sich nicht nur auf das Essen, sondern auch auf die Gelegenheit, mehr über Addison erfahren zu können.

»Also, Danni, hast du schon immer hier in der Gegend gewohnt?«, fragte Addison.

»Ja, ich bin hier aufgewachsen«, antwortete Danni knapp. Sie sprach nicht gern über sich selbst. »Was ist mit dir, woher kommst du?«

»Wie du weißt, bin ich vor Kurzem hierhergezogen. Ich komme aus Ottawa.«

»Ottawa, wow, du bist also ein Stadtmädchen, was?« Danni gluckste.

Addison fand das weniger amüsant. »Was ist daran so lustig?«

»Ach, ich meine ja nur«, verteidigte Danni sich. »Warum sollte ein Stadtmädchen hierher ins Wine Country ziehen wollen?«

»Es gibt viele Gründe, die mich hierherführen, aber der Hauptgrund ist, dass ich die Arbeit im Weingeschäft erlernen möchte.«

Immer noch lächelnd erwiderte Danni: »Dir ist aber schon klar, wie anstrengend dieses Geschäft ist.«

»Ich weiß, dass ich mir da einiges vorgenommen habe, aber ich bin fest entschlossen, das zu schaffen, und das werde ich auch«, stellte Addison mit fester Stimme klar. Ihre Augenbrauen zogen sich leicht düster zusammen. »Wir haben uns gerade erst kennengelernt, und schon stellst du meine Fähigkeiten infrage? Du bist ganz schön dreist, muss ich sagen.«

Danni spürte, dass sie einen Nerv getroffen hatte, und ruderte leicht zurück. »Stimmt, ich habe keine Ahnung, was du leisten kannst, ich habe ja nur gefragt, ob dir klar ist, worauf du dich einlässt. Aber offensichtlich ist es dir klar, also lassen wir es dabei bewenden, ja?« Schnell versuchte sie, das Thema zu wechseln. »Lebst du allein oder hast du einen Partner . . . eine Partnerin

Der Schock auf Addisons Gesicht war nicht zu übersehen. »Du nimmst wirklich kein Blatt vor den Mund, was?«

»Wieso? Ich dachte, so lernen wir uns näher kennen.« Nicht, dass es darauf ankäme, denn Partnerin oder nicht, ich werde dich schon ins Bett kriegen. Danni lächelte in sich hinein.

Eine kurze, peinliche Stille entstand.

Dann konnte Danni sich nicht weiter beherrschen. »Und?«

»Und was?«, warf Addison verärgert zurück.

»Na ja, ich habe dich schon mal in Charlie’s Bar gesehen. Und da habe ich mich gefragt, ob du mit jemandem zusammen bist.«

Ohne Danni wirklich zu antworten, erwiderte Addison: »Oh ja, dich habe ich erst letzten Freitagabend dort gesehen. Du zumindest schienst ja gleich mehrere Partnerinnen zu haben.«

Danni errötete, weil sie sich daran erinnerte, wie betrunken sie gewesen war, und sich nicht an alles erinnern konnte, was sie in dieser Nacht getan hatte. »Letzten Freitagabend?« Ihr fiel wieder ein, dass sie von ein paar Mädchen nach Hause gebracht worden war. Oh Scheiße, das hat bestimmt nicht gerade gut ausgesehen.

»Ja, du schienst dich sehr gut zu amüsieren«, fügte Addison hinzu, um Danni noch mehr zu verunsichern, denn sie konnte sehen, dass sie sich unwohl fühlte.

In diesem Moment vibrierte Dannis Handy auf dem Tisch. Es war eine SMS von Sylvia.

»Sylvia fragt nach mir, ich muss gehen.« Danni war durchaus bewusst, wann sie sich zurückhalten musste. Heute war nicht der Tag, um sich mit Addison anzulegen. »Danke für das Mittagessen«, sagte sie nur noch, stand auf und ging zur Tür.

Um dieses Gespräch nicht so im Raum stehenzulassen, wechselte Addison noch schnell das Thema. »Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar für deine Hilfe. Wir haben eine Menge Fortschritte gemacht. Und ich weiß jetzt ein bisschen mehr darüber, wonach ich suchen muss. Die restlichen Sachen kann ich allein durchgehen und den Schrott aussortieren.«

»Kein Problem, ich habe gern geholfen. Da ist ja noch eine Menge durchzusehen«, sagte Danni auf dem Weg zu ihrem Truck.

Als Danni wegfuhr, grinste Addison in sich hinein. Was für ein aufgeblasener Arsch. Allerdings ein sehr attraktiver aufgeblasener Arsch.

Ebenso kreisten Dannis Gedanken um Addison. Eine harte Nuss, die nicht leicht zu knacken sein wird. Aber diese Herausforderung nehme ich liebend gern an. Mann, ist die Frau heiß.

K. T. Talbot: Es hat sich ausgewildert, Darling

1 Danni wachte vom nervigen Summen ihres Weckers auf. Mit einem routinierten Griff drückte sie auf...
»Das wär’s dann, oder?«, schloss Sylvia ihre Besprechung ab. »Oder hast du noch was?« »Nein.«...
Sie strich sich kurz durch die Haare und ging dann hinüber, um mit der blonden Schönheit zu reden....
»Das hört sich ja aufregend an.« Danni verdrehte die Augen. »Du weißt wirklich, wie man einen Mann...
Um neun Uhr abends saß Addison bei einem Glas kalter Milch und Blaubeerkuchen. Das war ihr...
»Wir sehen uns morgen. Und danke für den Abend. Du bist eine gute Freundin, verkaufe dich nicht...
Ihr Mann stimmte ein und hob ebenfalls sein Glas. »Graham«, sagte er knapp. »Also dann«, Addison...
»Sie würden auf beiden gut aussehen«, grinste er süffisant und hielt sich wohl für unwiderstehlich...
Andy lachte. »Wahrscheinlich nicht. Obwohl ich vielleicht gern da wäre, so mit all den Frauen.«...
»Jetzt sofort. Soll ich dir die Papiere und den letzten Scheck per Post schicken, oder willst du...
»Es geht mich ja nichts an, aber wie wollen Sie zwei Jahre lang ohne Einkommen auskommen?«, fragte...
»Danni.« Sie nahm Addisons Hand und spürte der Berührung nach, die in ihr ein Verlangen nach mehr...