Gedanken
Ruth Gogoll und andere Autorinnen schreiben über Themen, die sie bewegen.

Ich sehe, die Liste ist ganz schön angewachsen. 😉 Was mich richtig freut. Ich habe zwar gefühlt gerade erst meinen Roman für das zweite Halbjahr beendet, aber so eine Chance kann man sich ja fast nicht entgehen lassen. Der letzte LLP aller Zeiten . . .

Leider kann ich meine Regenbogenwüste-Geschichte dafür nicht einreichen, denn die war ja schon einmal in einem LLP, wenn auch als Kurzroman. Also müsste ich mir etwas Neues ausdenken. Hm.

Da geht es mir jetzt wie Katja. Bis jetzt fehlt mir noch eine zündende Idee. Aber wenn wir jetzt alle gemeinsam nach zündenden Ideen suchen, kommt dabei vielleicht ja etwas heraus. 😎 Es ist einfach schön, diese Möglichkeit zu haben, die Ruth uns hier bietet. Ist ja schließlich auch eine Menge Arbeit. Die sie sich nur für uns Autorinnen macht. Denn Ruth braucht das ja alles nicht. Sie kann das schon. 🙂

Ich kämpfe gerade mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn einerseits freue ich mich sehr, dass es noch einmal einen LLP gibt. Aber andererseits rollt mir da natürlich auch eine Träne aus dem Auge, dass es jetzt endgültig der letzte sein soll. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt, und ich hatte immer gehofft, dass der LLP noch einmal auflebt. Denn das war ja schon fast eine Institution.

Aber so ein Preis lebt natürlich von den Teilnehmerinnen, das ist mir schon klar. Und wenn es keine Teilnehmerinnen gibt, wenn niemand Manuskripte einreicht, was soll Ruth dann machen? Es ist wirklich schade, dass so viele junge und vielleicht auch ältere Autorinnen ihr Buch lieber völlig unlektoriert und ohne einen Verlag, der sie ein bisschen an die Hand nimmt und ihnen zeigt, was man alles beachten muss, bei Amazon hochladen und dann meinen, sie hätten ein Buch geschrieben.

Vielen von diesen Autorinnen würde ich gern sagen: Ihr habt kein Buch geschrieben, Ihr habt nur Wörter beziehungsweise Buchstaben aneinandergereiht. Wenn Ihr auch nur einmal im el!es-Schreibforum gewesen wärt, wüsstet ihr, worauf es beim Schreiben einer Geschichte ankommt, und  hättet dieses Geschreibsel wahrscheinlich nicht hochgeladen, ohne es einmal durch die Virtuelle Romanwerkstatt laufen zu lassen. Sodass dann ein gutes Buch dabei herausgekommen wäre, das es sich tatsächlich lohnt hochzuladen.

Es ist aber auch bezeichnend, finde ich, dass diese Autorinnen sich nie am LLP beteiligen. Wahrscheinlich haben sie Angst, dass die Leserinnen, die hier kommentieren, ihnen die Wahrheit sagen, die sie nicht hören wollen. Nämlich dass sie noch gar nicht so weit sind, ein Buch zu veröffentlichen. Dass sie noch viel lernen müssen. Dass sie das Handwerk des Schreibens nicht beherrschen. Dass ihre Geschichte langweilig ist und ihre Figuren flach sind.

So ist es nämlich meistens, wenn ich einmal in eines dieser selbstverfassten „Bücher“ hineinschaue. Abgesehen von Rechtschreibung und Grammatik, die meistens grauenhaft sind, sind auch die Geschichten selten spannend oder auch nur interessant. Sie lesen sich wie langweilige WhatsApp-Nachrichten, bei denen man sich nicht viele Gedanken macht, was man da schreibt. Es wird einfach so hingetippt und abgeschickt.

Was bei einer WhatsApp-Nachricht ja in Ordnung ist, aber bei einem Buch, das man zum Verkauf anbietet, ist das ehrlich gesagt eine Frechheit. Auch weil nicht nur die Geschichten oft langweilig sind, sondern auch die Figuren. Man sagt ja, dass die Figuren unser Alter Ego sind, wenn wir schreiben. Das heißt, sie spiegeln wider, wer wir sind, was wir denken, wie tief oder oberflächlich wir sind. Menschen, die niemals in die Tiefe gehen, weder mit ihren Gefühlen noch mit ihren Gedanken, können keine spannenden Bücher schreiben, meiner Meinung nach. Das Buch, die Geschichte bleibt genauso an der Oberfläche wie die Figuren, wie wahrscheinlich die Autorin.

Was schade ist, denn ich lese gern Bücher, in denen sich die Autorin tiefe Gedanken macht. Manche Bücher lese ich auch gern, weil viel in ihnen passiert, obwohl es nicht so viele tiefe Gedanken gibt. Viele der selbstverfassten Machwerke auf Amazon haben aber weder das eine noch das andere. Es passiert nichts, und die Figuren haben absolut nichts zu sagen, entwickeln sich nicht, erleben nichts Interessantes, machen sich keine interessanten Gedanken, die das Lesen lohnen würden.

Ich will aber nicht nur meckern, denn es gibt auch gute Bücher von Selfpublishern. 😊 Manchmal vielleicht Bücher, die nur ein kleines Publikum interessieren und deshalb von Verlagen abgelehnt worden sind oder abgelehnt worden wären. Trotzdem sind die Bücher gut, die Autorin ist gut, die Geschichte nimmt einen mit in eine andere Welt, die man gern besucht. Da wäre es dann schade, wenn es kein Selfpublishing gäbe. Und deshalb bin ich froh, dass es das gibt.

Aber ehrlich gesagt bin ich jetzt noch viel froher, dass es noch einmal einen LLP gibt 😁. Denn um die interessanten Einreichungen, die man dort oft lesen konnte, in Selfpublishing-Büchern finden zu können, da muss man lange suchen.

Deshalb danke, Ruth, dass du das noch einmal machst. Vielleicht fällt mir ja auch noch etwas dafür ein. 😉